Unglaubliche Fakten zu Olympia
Seit 120 Jahren gibt es die Olympischen Spiele der Neuzeit. Im Wechsel finden die Sommer und Winterspiele statt. Klar, dass dabei auch einiges in die Hose ging. So manche Fakten über die Olympischen Spiele sind sogar schier unglaublich. Die kuriosesten haben wir in unserer Galerie zusammengefasst.
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Olympia 2016: Kurioses schon vor dem Start
Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit fanden 1896 statt. Dabei hätte wohl niemand gedacht, dass Olympioniken einst fangen spielen würden - mit einem Handyspiel. Turn-Olympiasieger Kohei Uchimura ist, wie so viele dem Hype um Pokémon Go verfallen, und machte sich in Rio auf die Jagd. Dabei produzierte er mehrere Tausend Euro Roaminggebühren und konnte nicht ein einziges Pokémon erwischen. Pokémon Go war in Brasilien noch nicht freigeschalten. Das ist doch ein gebührender Auftakt in die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Noch mehr Kuriositäten rund um den sportlichen Höhepunkt des Jahres haben wir in unserer Galerie zusammengefasst.

Striptease auf der Waage
Da können wohl vor allem Frauen mitfühlen. Als Dennie Allan, britische Judoka, 2000 in Sydney auf die Waage stieg, musste sie mit Entsetzen feststellen, dass diese zu viel anzeigte. Die Europameisterin in der 52-Kilo-Klasse riss sich daraufhin ihre Klamotten vom Leib. Letztendlich schnitt sie sich sogar ihre langen Haare ab. Umsonst. Die Waage zeigte immer noch 50 Gramm zu viel. Das Aus für Olympia.

Éric, der Aal
Éric Moussambani hatte bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wahnsinniges Glück. Er bestritt den Vorlauf über die 100 Meter Freistil alleine. Seine Kontrahenten waren disqualifiziert worden. Er hatte nur acht Monate zuvor schwimmen gelernt und zum ersten Mal ein 50-Meter-Becken gesehen. Die letzten Meter fielen im augenscheinlich so schwer, dass ihn Beobachter vor dem Ertrinken retten wollten. Er schwamm mit persönlicher und nationaler Bestzeit durchs Ziel und war fortan für alle "Éric, der Aal".

Das Jahr des Kaffees
1932 war ein gutes Jahr für brasilianischen Kaffee, jedoch ein schlechtes für die Sportler des Landes. Die Teilnahme an Olympia wurde mit 55.000 Säcken Kaffee bezahlt. Jedoch mussten die Sportler erst noch nach Los Angeles kommen. Auf dem Seeweg dorthin mussten die Olympioniken Kaffee an Passagiere verhökern – mit mäßigem Erfolg. Nur 45 der 82 Athleten durften im Hafen von Bord gehen. Für die Übrigen konnte noch nicht einmal die Einreisegebühr bezahlt werden. Adalberto Ferreira machte sich zu Fuß auf den Weg in das 600 Kilometer entfernte Olympiastadion. Und schaffte es gerade noch rechtzeitig. Für die sportliche Leistung fehlte dann natürlich die Kraft. Vom Publikum hagelte es trotzdem Standing Ovations.

Hochwanger am Schießstand
2012 war ein besonderes Jahr für Nur Suryani Mohd Taibi aus Malaysia. Sie startete hochschwanger am Schießstand bei den Olympischen Spielen. Leider musste sie vor dem Ende der Spiele zurückkehren, denn ein Flug nach der 35. Woche war nicht mehr möglich. Dafür hielt sie dann bald ein Baby in den Armen.

Der Fosbury-Flop
Dick Fosbury selbst war 1968 wohl am wenigsten klar, dass er einen Durchbruch im Hochsprung erzielen würde: Für seinen rückwärtigen Sprung erntete er zunächst nur Hohn und Spott. Am Ende staunte die Konkurrenz nicht schlecht, als er mit 2,24 Metern die Goldmedaille gewann. Heute springt eigentlich jeder den Fosbury-Flop.

Weitspucken und Taubenschießen
Kurioses gibt es aber nicht nur von den Athleten zu berichten. Auch die olympischen Sportarten waren zeitweise alles andere als normal. 1904 beispielsweise traten die Olympioniken im Tonnenspringen, Sackhüpfen und Tabak-Weitspucken an. Zuvor wurden beim Taubenschießen echte Tauben verwendet. Die Disziplin wurde aufgrund von Protesten von Tierschützern wieder abgeschafft. 1912 und 1948 mussten die Teilnehmer ganz besondere Leistungen vollbringen: In den Jahren gab es die Disziplinen Architektur, Literatur, Musik, Malerei und Bildhauerei. Die Kunstwerke mussten dabei vom Sport inspiriert sein.

Nichts geht über Freundschaft
Einen unerbittlichen Zweikampf um die Silbermedaille lieferten sich Nishida Shūhei und Ōe Sueo bei den olympischen Spielen in Berlin 1936. Letztendlich gewann Nishida weil er weniger Fehlversuche hatte. In ihrer Heimat Japan ließen die Olympioniken ihre Silber- und Bronzemedaille zersägen und zu zwei halbsilbernen, halbbronzenen zusammenfügen, Noch heute gelten sie als Medaillen der Freundschaft.

Männlein oder Weiblein?
Schon bei mehreren Olympioniken wurde gerätselt, ob hier Frauen oder Männer an den Start gingen. Nie gelöst wurde jedoch das Geheimnis um die Press Brüder. So nannte man die russischen Sportlerinnen Tamara und Irina Press. Sie sahen eher wie Männer aus und räumten bei Olympia 1960 und 64 ordentlich ab. Als die Geschlechtstest-Pflicht eingeführt wurde, beendeten beide ihre Karriere.

Vielseitig begabt
Der deutsche Läufer Fritz Taun war bei Olmpia 1896 im Vorlauf ausgeschieden. Wollte aber unbedingt dabei sein. Also kaufte er sich einen Tennisschläger. Gemeinsam mit dem Iren John Pius Boland wurde er Olympiasieger. Man muss eben nur vielseitig begabt sein.
Autor: Melanie Gumbert