Die deutsche Gruppe F: Das kommt auf den Titelverteidiger zu
Mitte Juni beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Deutschland steht vor einer vermeintlich leichteren Aufgabe in der Gruppenphase – doch darf nicht zu nachlässig agieren. Denn die Gegner in der Gruppe F haben ebenfalls einige Weltklasse-Fußballer im Aufgebot. Mit wem es "Die Mannschaft" zu tun bekommt, erfahren Sie in der Galerie.
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Deutschland will den Titel verteidigen
Endlich ist es wieder soweit: Vier Jahre nach dem Titelgewinn der deutschen Nationalelf in Brasilien feuern ab dem 14. Juni Fußball-Fans aus aller Welt ihre Landes-Repräsentanten an. Deutschland muss sich in der Gruppe F Mexiko, Schweden und Südkorea stellen. Ein leichtes Spiel? Vorsicht ist geboten, denn jede Nation hat einige Top-Talente im Aufgebot, die das Team von Joachim Löw im Auge behalten sollte.

Mexiko alias "El Tri"
Mexiko zählt zu den stärksten Nationalteams der CONCACAF-Region (Nord- und zentralamerikanische und karibische Fußballföderation). Bei den letzten sechs Weltmeisterschaften schafften es die Mexikaner jeweils bis ins Achtelfinale. Der größte Erfolg der "El Tri" war der Titelgewinn beim FIFA Confederations Cup 1999. Damals blamierte sich Europameister Deutschland bis auf die Knochen und scheiterte in der Gruppenphase. Rekordspieler der Mexikaner ist Claudio Suárez, der stolze 177 Spiele für die Elf absolvierte. Er gab am 1. Juni 2006 - vor der WM in Deutschland - seinen Abschied gegen Brasilien.

Chicharito (West Ham United) – Sturm
Ein Ex-Bundesligalegionär und Wirbelwind im mexikanischen Angriff: Javier Hernández Balcázar, genannt Chicharito, soll bei der WM für Mexiko das Leder in die Maschen hauen. Seit 2006 steht der Stürmer im Kader der Nationalelf, der nach seiner Zeit bei Bayer 04 Leverkusen bei West Ham United in der englischen Premier League unter Vertrag steht. Chicharito ist Rekordtorschütze der Mexikaner: In 99 Einsätzen schoss der 29-Jährige 49 Tore für sein Land.

Marco Fabián (Eintracht Frankfurt) – Mittelfeld
Ebenfalls ein Bekannter aus der deutschen Bundesliga: Marco Fabián, der Spielmacher bei Eintracht Frankfurt, soll für belebende Momente in der Offensive sorgen. Zwar war der bullige, aber dynamische Freigeist lange verletzt, doch überzeugte er nach seinem Comeback in der Bundesliga mit starken Leistungen. Fabián soll für Kreativität im mexikanischen Spiel sorgen und kann mit seiner Übersicht die tödlichen Pässe spielen. Zudem besitzt er einen gefürchteten Schuss.

Schweden alias Blågult
Schweden ist gleich Zlatan Ibrahimovic – das gilt nicht mehr. Denn der Rekordtorschütze der Blågult wird bei der WM 2018 nicht antreten. Trotzdem sind die Skandinavier nicht zu unterschätzen. Auch wenn sie sich für die letzten beiden Weltmeisterschafts-Endrunden nicht qualifizierten: In der Qualifikationsrunde für die WM in Russland haben sich die Schweden im entscheidenden Spiel gegen Italien durchgesetzt. Sie sind immer für eine Überraschung gut und haben offensiv wie defensiv einige bekannte Namen in ihren Reihen.

Victor Lindelöf (Manchester United) – Abwehr
Er weiß, wie man Titel holt: 2015 wurde Abwehr-Talent Victor Lindelöf mit der schwedischen U-21-Auswahl Europameister. Der heute erst 23-jährige Innenverteidiger wurde mit Benfica Lissabon viermal portugiesischer Meister und gewann einmal den Landespokal. Seit der Saison 2017/18 steht Lindelöf beim englischen Rekordmeister Manchester United unter Vertrag und kämpft in Liga, Pokal und internationalen Wettbewerben um Titel. In der Nationalmannschaft soll er neben dem erfahrenen Kapitän Andreas Granqvist die Räume vor dem eigenen Tor schließen.

Emil Forsberg (RB Leipzig) – Mittelfeld
Er war Schlüsselspieler bei RB Leipzig in der Saison 2016/17: Emil Forsberg trug entscheidend dazu bei, dass die Sachsen in ihrer ersten Bundesliga-Saison Vizemeister wurden und den Bayern lange und hartnäckig Paroli boten. Auch wenn Forsberg in der Folgesaison bei RB nicht mehr als unverzichtbarer Schlüsselspieler galt, kann der 26-Jährige offensive Nadelstiche setzen, die den Gegner aus dem Nichts unter Druck setzen. Forsberg wird von den Schweden "Mini-Foppa" genannt, da bereits sein Großvater Profi-Fußballer war, ebenso wie sein Vater, der den Spitznamen "Lill-Foppa" trug.

Marcus Berg (al Ain Club) – Angriff
Für den IFK Göteborg Torschützenkönig in der höchsten schwedischen Liga, der Allsvenskan, in der griechischen Super League ballerte er für Panathinaikos Athen die Gegner in die Verzweiflung. Jetzt kickt er für al Ain Club in den Vereinigten Arabischen Emiraten und traf auch hier 8-mal in 10 Spielen: Marcus Berg ist trotz seines vergleichsweise hohen Alters von 31 Jahren immer eine ernstzunehmende Gefahr. Der treffsichere Offensivmann galt als Rekordtransfer des HSV – doch an der Elbe blieb er eine Enttäuschung. Er verabschiedete sich nach Griechenland, wo er das umsetzen konnte, wofür er geholt wurde. Berg ist kein "10er", keine "falsche 9", sondern ein Mittelstürmer der alten Schule, der eine Aufgabe hat: Tore schießen.

Südkorea alias "Red Devils"
Die Red Devils haben sich im Laufe der vergangenen 60 Jahre zu einer wahren Fußballmacht entwickelt. Spätestens bei der WM 2002 in Japan und Südkorea hat sich gezeigt, dass der Sport in dem asiatischen Land mittlerweile einen hohen Stellenwert hat. Dementsprechend hat Südkorea einige Top-Talente hervorgebracht, die auch auf internationaler Bühne erfolgreich waren und sind.

Heung-Min Son (Tottenham Hotspur) – Mittelfeld
Dreh- und Angelpunkt der südkoreanischen Nationalelf ist Ex-Bundesliga-Talent Heung-Min Son. 2015, 2017 und 2018 wurde der Offensiv-Dribbler zu Asiens Fußballer des Jahres gekürt. Für Südkorea schoss der 25-jährige Mittelfeldspieler 20 Tore in 61 Länderspielen. Da er links wie rechts den Ball führen kann, ist er im gesamten Offensivbereich in Mittelfeld und Sturm auf allen Positionen einsetzbar. Vor seiner Zeit bei den Tottenham Hotspurs machte er in der deutschen Bundesliga erst in Hamburg und später in Leverkusen auf sich und seine Fertigkeiten aufmerksam. Son ist durch seine Schnelligkeit, gepaart mit seiner bestechenden Technik und seiner Abschlussstärke immer eine schwer zu kontrollierende Gefahr.

Hee-Chan Hwang (FC Red Bull Salzburg) – Angriff
Ein noch eher unbeschriebenes Blatt, wird aber als großes Talent gehandelt: Stürmer Hee-Chan Hwang von Red Bull Salzburg. Als der Verein aus Österreich den favorisierten deutschen Bundesligisten Borussia Dortmund aus der Europa League schoss, bereitete der Südkoreaner einen Treffer im Hinspiel vor. Bei der WM in Russland kann der 22-jährige Stürmer auf noch größerer Bühne zeigen, was er auf dem Kasten hat.
Autor: Martin Haase